35 Jahre Weinlehrpfadführungen mit Karl Hahn
Am 12. August 2024 war es so weit: die GästeführerInnen von Edenkoben luden zu einer kleinen Feier ein. Im Mittelpunkt stand Karl Hahn und natürlich der Wein.
Mit einem kleinen Gedicht, verfasst von der ehemaligen Gästeführerkollegin Elke Bechtold, gratulierten die GästeführerInnen dem Hahne Karl. Der unangefochtene „Meister des Weinlehrpfads“ feiert sein 35-jähriges Jubiläum. Das bedeutet 35 Jahre voller Weinwissen, witziger Anekdoten und Spaziergänge durch die Reben, die jedes Mal zu einem Erlebnis werden. Wer dachte, schon alles über den Wein zu wissen, wurde bei Karl Hahn schnell eines Besseren belehrt – natürlich mit einer Extraportion Humor und einem guten Schluck Wein.
Stadtbürgermeister Ludwig Lintz überbrachte die Glückwünsche und einen besonderen Gutschein von der Stadt Edenkoben.
Die große Hitze machte alle durstig. Bei gutem Essen, reichlich Wein und bester Gesellschaft wurde auf das Leben, den Wein und die guten Geschichten, die uns immer wieder zusammenbringen, angestoßen.
Die Edenkobener Gästeführer:innen beteiligten sich zum 10. Mal an der Durchführung des vom Bundesverband der Gästeführer Deutschlands (BVGD) ausgerufenen Weltgästeführertags, In diesem Jahr stand er unter dem Motto "Sagen, Geschichten und Anekdoten" und davon hat Edenkoben reichlich zu bieten. Peter Mohr übernahm dieses Motto gerne und arbeitete eine Schmunzelführung aus, die "vun allem ebbes" enthielt.
Es ging unter anderem von der Legende über den "Riesen Watze" über die deftigen Sprüche vom "Keilbach Sepp" zum weinseeligen "Pfarrer Waldschmitt" und der unseeligen Hockersteuer. Anekdoten, Mundartgedichte und Überraschungen an einzelnen Stationen waren inbegriffen und so tauchte Johann Adam Hartmann in seiner Geburtsstadt am Lederstrumpfbrunnen auf und König Ludwig I. überraschend auf dem Werner-Kastner-Platz, um festzustellen, dass sein geliebtes Schaf-Hotel kein Hotel mehr ist. Jutta Grünenwald, in beiden Rollen zuhause, trug somit zum Gelingen der Führung am 29. April bei und nun konnten am 21. Juli beim Grillvergnügen im Pollichia-Garten im Rosengärtel die eigenommenen Spenden - aufgestockt auf rund 100 Euro - dem vorgesehenen Zweck übergeben werden. Das Green-Team der Pollichia erhielt damit zum zweiten Mal die Gunst der Gästeführer und Gästeführerinnen. Dankend entgegengenommen wurde die Spende vom Vorsitzenden der Pollichia Ortsgruppe Edenkoben, dem Verein für Naturforschung und Landespflege, Günther Hahn. Der stellvertretende Vorsitzende, Rolf Lambert, gleichzeitig zuständig für das Green-Team für Jugendliche und Junggebliebene ab 8 Jahre, freut sich über diese Zuwendung, die für ihn gleichzeitig ein Zeichen des Wahrgenommenwerdens in der Öffentlichkeit bedeutet. Hannes Becker, Ben Clade, Linus Kohm und Tim Neumayer waren von den auf dem Foto der Weihnachtsfeier 2022 abgebildeten noch 10 Green-Teamler:innen bei der Spendenübergabe zugegen; einige sind mittlerweile herausgewachsen und z.B. zum Studium in die Welt hinaus gezogen. Vielleicht fühlt sich die Eine oder der Andere aus der Region angesprochen und möchte zukünftig dem Green-Team angehören; Informationen: www.pollichia-edenkoben.de.
Am 1. Mai starteten die Edenkobener Gästeführer*innen Jutta Grünenwald, Peter Mohr und Martina Roth mit 24 Interessierten zu einer Reise durch die Geschichte diverser Gaststätten der Stadt. Mit ihrem auf die Region angepassten Motto "Gaumenschmeichler & Seelenstreichler" wurden den Teilnehmenden genüssliche Wohlfühlmomente beschert. Insbesondere Weinstuben von früher bis heute wurden thematisiert und so manche Anekdote wurde ausgetauscht, zumal einige der Teilnehmenden aus eigener Erfahrung schöpfen konnten. Lernwillige Gästeführende lassen sich auch gerne mal von "Alten Hasen" belehren. Auch das Archiv des Heimatbundes im Museum für Weinbau und Stadtgeschichte war bei der Recherche zum Thema sehr ergiebig - würden alle Weinstuben noch existieren, hätte Edenkoben sicher die längste Weintheke Deutschlands.
Der Bundesverband der Gästeführer Deutschland (BVGD) gibt jährlich ein Motto vor, das in einer kostenfrei anzubietenden Führung auf die Tätigkeit der Gästeführerinnen und Gästeführer aufmerksam machen soll.
Gedankt sei besonders den Spendern diverser Köstlichkeiten, die Gaumen und Zunge verwöhnt haben und den Unterstützern in vielfältiger Weise: Brennerei Göring, Weingut Heymanns, Stadt Edenkoben und Museum für Weinbau und Stadtgeschichte.
Die während der Führung eingegangen Spenden kommen dem Museum zugute, das sich einen digitalen Rahmen für Ausstellungen wünschte, um Bilder und Videos wirkungsvoll präsentieren zu können. Im Beisein von Stadtbürgermeister Ludwig Lintz konnte das Präsent der Museumsleiterin Sylvia Guntermann übergeben werden.
Die dritte Variante der Kooperation zwischen Edenkobener Gästeführer*innen und Winzer*innen mit diversen kulturellen Schmankerln geschmückt wurde am Freitag, 1. Oktober in den Abendstunden von den Gästen mit viel Applaus und positiven Rückmeldungen bedacht. Der weinkulinarische Spaziergang mit den Gästeführer*innen Jutta Grünenwald, Wolfgang Kappes, Peter Mohr und Martina Roth führte diesmal zu Weingütern, die am Stadtrand angesiedelt sind oder grenzüberschreitend in die Stadt einwirken. Folglich eine grenzgängerische Tour am nördlichen „Tellerrand“ von Edenkoben, über den gerne mal „riwwer un niwwer“ geschaut wurde.
Mit von der Partie war im Museum für Weinbau und Stadtgeschichte die Vinification Ludwigshöhe mit ihrem wild-Rotwein-Cuvée. Dazu passend gab es Hirschsalami und Wildschwein-Brät mit Brennesseln; musikalisch begleitet von Karl Heinz Sprenglings Akkordeonklängen und Gereimtem vorgetragen von Miriam Amourette.
Zu Gast im Blumenmeer der Familie Frank wurde das Tanzbein der jungen Frauen von der Garde „Rot Weiss - die Stecher“, Rülzheim, geschwungen. Michael Ziegler, vom Weingut Alfons Ziegler, St. Martin servierte dazu Grauburgunder und der Gaumen wurde mit Zwiebelkuchen verwöhnt.
Im Weinkontor erwartete die im halbstündigen Rhythmus eintreffenden Gruppen die amtierende Weinprinzessin Fine I., die einen Silvaner-Sekt ausschenkte; Gert Hörner, in der Rolle des Oekonomierats Froelich, belehrte die Gäste zum Thema Silvaner-Selektion und Andrea Wagner, die Leiterin der Vinothek, sorgte für einen reibungslosen Ablauf.
Der Weg führte dann durch die Wingert, wo die Gruppen durch „de Feldschütz“ aufgehalten wurden. Karl Hahn berichtete von den Aufgaben, die dieser in früheren Zeiten hatte und verhinderte somit, dass „Nichtbegüterte“ zur Zeit der Weinlese die Wingert betreten.
Angekommen an der letzten Station, dem Weingut Michael Damm, konnte endlich Platz genommen werden und mit einem Rosé Cuvée „Karfunkel“ begleitet von Schokoladen Mousse der Abend ausklingen. Der musikalische Ohrenschmaus mit dem virtuosen Duo Sonsuave war durch die einsetzende Kälte getrübt; die klammen Finger spielten ab Gruppe drei nicht mehr mit.
Zufriedene Gäste zogen von dannen oder gönnten sich noch ein aufwärmendes Süppchen und auch der Wettergott war der Veranstaltung wohlgesonnen geblieben.